Musikalische Weihnachtsandacht auf dem Friedhof – Altlußheimer Heiligabend 

An Weihnachten erfreuen sich die Menschen an Musik und Gesang.
Mit Weihnachtsmelodien auf dem Friedhof setzten der AGV Frohsinn Altlußheim und der Musikverein Altlußheim eine liebgewonnene Tradition fort.

Die beiden Vereine luden die Bevölkerung zu ihrem Singen und Musizieren am Heiligabend auf dem Friedhof Altlußheim unter freiem Himmel ein. Diesmal waren bei bestem Wetter eine außergewöhnlich hohe Zahl von Zuhörern erschienen.

Der gemischte Chor unter der Leitung von Maria Löhlein-Mader sowie der Musikverein mit seinem Vize-Dirigenten Felix Porath boten eine besinnliche Einstimmung zum Heiligen Abend und präsentieren eine Auswahl bekannter Weihnachtslieder.

Zunächst begrüßte Daniela Nobile-Blanke, die Vorsitzende des AGV Frohsinn Altlußheim, die Besucher, um in dieser besinnlichen Zeit gemeinsam zu feiern.

Ihr besonderer Dank galt Herrn Pfarrer Matthias Zaiss, Herrn Felix Porath und Frau Maria Löhlein-Mader für die Gestaltung der Zusammenkunft. Den Sängern und Musikern sprach sie ebenfalls ein herzliches Dankeschön aus. Bei den Mitarbeitern des Gemeindebauhofs sowie bei der Schülerbetreuung „Tintenkleckser“  bedankte sich die Vorsitzende für die Gestaltung des Weihnachtsbaums.

Weihnachtssingen 2024
Weihnachtssingen 2024

Der gemischte Chor sang die Lieder „Wieder naht der heilige Stern“ und das „Trommellied“ .

Herr Pfarrer Matthias Zaiss von der evangelischen Kirchengemeinde trug mit  nachdenklichen Worten über die derzeit schwierige Lage in der gesamen Welt maßgebend zur Gestaltung der Veranstaltung bei und wünschte gerade zu Weihnachtszeit Frieden auf Erden und mehr Verständnis und Respekt füreinander. Er hatte das Friedenslicht mitgebracht, an dem die Friedhofsbesucher ihre eigenen Kerzen und Lämpchen entzünden und die Flamme mit nach Hause nehmen konnten.

Pfarrer Zaiss ging auf die Brüche ein, die manche Menschen erlebt haben und darum das Weihnachtsfest fürchten. Brüche, die der Tod, eine Krankheit, wie auch fehlendes Vertrauen in die Politik hervorgerufen wurde. Er hatte Scherben dabei, an denen er deutlich machte, dass diese Scherben vor uns liegen und an manche Wunde, die entstanden ist, erinnert. Inmitten der Scherben stand das Licht von Bethlehem, das die Wunden nicht aufdeckt, aber warm leuchtend, heilend bescheint.

Gott kommt in die Trümmer unsers Lebens. Damals wie heute. Daran erinnerte Pfrarrer Zaiss und ging auf ein Jesaja Wort ein: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht und denen, die im Finstern wandeln, scheint es hell“.

Der Geistliche machte deutlich, dass dieses Wort aus einer Friedensvision stammt, die bis heute Bestand hat. Das drückende Joch und die Peitsche werden zerbrochen; Militärstiefel und Uniformen werden verbrannt. Es geht um konsequentes Einschmelzen von Waffen, unter deren zerstörerischen Energie wir alle verschmelzen würden. Er ging davon aus, dass wer einmal die Bilder der Verheißung vor Augen hatte, sich nicht mehr mit der Finsternis der Welt abfindet.

So würde an Weihnachten die Macht der Ohnmächtigen, die Gewalt der Gewaltlosen und die Kraft der Schwachen, die sich vereinen in mutiger Geschwisterlichkeit, gefeiert. Er rief dazu auf, den Mut zu behalten, sanft zu sein, nicht nur in dieser Nacht und die Wort, die wir hören, wie einen Schatz in uns zu bewahren. Er trug weiter vor: „Entzünden wir unsere Kerzen auch angesichts der Scherben am Licht von Bethlehem und nehmen damit die Wärme, die das Kind in die Welt bringt, mit nach Hause. Geben wir uns nicht verloren, sondern wissen uns geborgen in den Händen des Gottes, der selbst angreifbar und verletzlich ist“.

Erstmals wurden Textbätter an die Zuschauer zum Mitsingen der Weihnachslieder ausgeteilt. Mit Begleitung des Chors und des Musikensembles konnten die Besucher die bekannten Weihnachtslieder „Süßer die Glocken nie klingen“, „O du fröhliche“ sowie „Stille Nacht, heilige Nacht“ mitsingen. Dieses Angebot wurde von den Gästen gerne angenommen.

Mit dieser Weihnachtsandacht wurde den Besuchern auch ein besinnlicher Rahmen gegeben, ihren verstorbenen Angehörigen würdevoll zu gedenken.

CW